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Die Rhône


Kaum in der Rhône beginnt der Mistral. Er weht uns regelrecht den Bach hinunter. So eilig hätten wirs ja gar nicht.

Die Rhône hat von ihrer Quelle am Fuße des St. Gotthard in der Schweiz bis zur Mündung ins Mittelmeer eine Gesamtlänge von 812 km. Jedoch erst mit dem Zusammenfluss der Saône bei Lyon wird sie zu einem ordentlichen Fluss. Der schiffbare Teil beträgt 310 km und hat 12 Schleusen. Von Lyon bis zur Mündung hat sie ein Gefälle von 164 m. In einer älteren Beschreibung habe ich gelesen: "Genau genommen ist die Rhône kein Fluss, sondern ein reißender Strom." Das trifft sicher auch heute noch auf die Hochwasserzeiten zu.

Auch hier wurde der Ausbau erst nach dem Krieg in Angriff genommen. Die letzte Schleuse wurde 1980 fertig gestellt. Die Rhône ist landschaftlich bis Avignon sehr gut vergleichbar mit der Bergstrecke am Rhein. Das Tal ist zwar viel breiter, aber von Bergen eingeschlossen, an deren Hängen eine Festungsanlage das nächste Château ablöst. Es gibt ständig was zu gucken.

Vienne, vom Keltenkönig Allobrox gegründet, einem Nachkomme des Herkules, stand eine zeitlang unter der Verwaltung von Pontius Pilatus.

Plötzlich mitten im Fluss ein bedrohlicher Fels. "Des Königs Tafel." Auf ihm soll der heilige König Ludwig eine Mahlzeit eingenommen haben, als er 1248 auf dem Weg zu seinem ersten Kreuzzug war.
Nur diese Geschichte rettete ihn vor der Sprengung beim Ausbau des Flusses.

Vorbei an Montélimar, an Châteauneuf, allen Kampftrinkern bestens bekannt. Durch die Donzére-Schlucht, auf 3 km ragen steile Felsen bis zu 100 m in die Höhe. Einfach beeindruckend.

40 km vor Avignon passieren wir das Château de Mornas. Im 16 Jh. eroberten die Katholiken den Ort und schmückten die Häuser für das Fest Corpus Christi mit den Häuten der massakrierten Protestanten. Zur Vergeltung wurde von Arles aus eine Streitmacht der Hugenotten in Marsch gesetzt, die dann die Katholiken über den Rand der Klippen jagten, auf denen Mornas steht.

Und schon sind wir in Avignon.

Das Lied von der Brücke kennen wir alle: "Sur le Pont dŽAvignon lŽon y danse tout en rond". Die Legende erzählt, dass im Jahr 1177 ein Hirtenjunge mit Namen Benezet eine Erscheinung hatte, die ihm befahl, eine Brücke zu bauen. Als er wie durch ein Wunder einen großen Steinblock mit nur einer Hand aufheben konnte, schwanden alle Zweifel an diesem Auftrag und die Gelder flossen reichlich. Die Brücke wurde in nur elf Jahren vollendet. Leider wurde sie 1668 von Hochwasser zerstört und nie mehr wiederhergestellt.



Bei Windstärke 9 liegen wir gut vertäut vor Tarascon und warten geduldig, dass Pfingsten und auch der Mistral vorübergeht.

Dass wir vor Arles rechts abbiegen, in die Petit Rhône, das tut mir weh. Ich bocke wie ein Kleinkind: "Ich will nach Arles, ich will nach Arles, ich will das Amphitheater sehen." Nur Manfreds Versprechen, dass wir auf dem Rückweg ganz bestimmt hier rasten, besänftigt mich etwas.

In Aigues-Mortes legen wir wirklich eine Rast ein. Diese Stadt ist traumhaft. 1240 vom heiligen Ludwig gegründet, ist sie immer noch Original erhalten, einschließlich Stadtmauern.10 m hoch, 17,5 m dick, 10 Stadttore und 14 Türme und innen drin die ganze mittelalterliche Stadt, bewohnt, bewirtschaftet. Ich fasse es nicht. Klumpfuß oder nicht, stundenlang durchstreifen wir jeden Winkel, kein mittelalterlicher Stein entgeht uns.