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Zurück auf der Saone


Die Liegeplätze an der Saône sind alle knallvoll. Es scheint tatsächlich ein Fehler zu sein, während der französischen Ferien im August unterwegs zu sein. Doch wir sind nicht verdrießlich, genau so gerne ankern wir hinter einer Insel oder in einem Seitenarm. Der Fluss hat derzeit wenig Wasser, mein Kapitän ist beim manövrieren außerhalb des Fahrwassers sehr vorsichtig.



In Mâcon finden wir mittags ein Plätzchen an einem Ponton und nehmen auch gleich die Gelegenheit wahr einen Tag Pause einzulegen. Unsere Vorräte müssen dringend aufgefüllt werden. Das erste Mal, seit wir unterwegs sind, erleben wir ein richtiges Donnerwetter mit Regentropfen so groß, dass ein einziger Tropfen leicht ein Schnapsglas füllen könnte. Mâcon ist der südliche Endpunkt der historischen Landschaft von Burgund. Hier ist das Haus des Weines beheimatet, jährlich wird hier eine Weinmesse abgehalten. Der bekannte Beaujolais kommt aus diesem Gebiet. Wahrzeichen der Stadt ist eine Brücke aus dem 14.Jh. Um diese zu erhalten wurde beim Ausbau der Saône ein 3 km langer Umgehungskanal um die Stadt gebaut.

Unterwegs nach Tournus hält uns doch tatsächlich eine Polizeikontrolle an. Die wollen wirklich alles wissen, Bootspapiere, Pässe, Vignette und Versicherungsunterlagen. Selbst ein Drogenspürhund ist an Bord, natürlich bei uns hoffnungslos erfolglos. Erstaunlicherweise ist der Anleger in Tournus halb leer. Wahrscheinlich hat jeder Angst vor dem Krach der Kirmes auf der Promenade. Doch wir denken, dass die Franzosen ja auch mal schlafen wollen. Das Juwel Tournus lassen wir uns nicht entgehen und tragen es mit Fassung.

Nach dem Desaster in Lyon gehen wir in Chalon-sur-Saône natürlich in den Yachthafen, auch wenn uns diese Raubritter 40, -- DM abknöpfen. Unser neues Fahrrad hängt jetzt an einer Kette, das hoffentlich so schnell kein Spitzbube mehr knacken kann. Im 6.Jh. war Chalon die Hauptstadt des riesigen Königsreichs Burgund. Bekannt für seinen Schiffsbau produzierte die Schneider-Werft zwischen 1889 und 1906 für die Kriegsmaschinerie verschiedener Länder alleine 81 Torpedoboote, außerdem Zerstörer, U-Boote und alle Arten von Dampfschleppern und Binnenschiffe. Um diese großen seegehenden Schiffe über Saône und Rhône ins Mittelmeer zu transportieren wurde eigens ein flach gehendes Transportschiff, der Porteur, gebaut, der von zwei Dampfschleppern gezogen wurde. Heute sorgen so bekannte Firmen wie Kodak und Air liquide für das Wohlergehen der Stadt. Die spärlichen Andenken an die Römer und Gallier, sowie die Überreste eines Dorfes aus der Bronzezeit, sind im Museum Denon zu bewundern. Aus Chalon stammt auch der Stammvater der Fotographie Necephore Niepce. Ihm ist ein eigenes Museum gewidmet.



In Verdun-sur-le-Doubs münden der Doubs und der Dheune in die Saône. Leider ist der Ort vollständig von einer Charter-Firma eingenommen. Wir fahren das hier völlig unberührte Flüsschen Doubs bis zu seinem schiffbaren Ende, lassen da den Anker fallen und machen uns ein paar geruhsame Tage. Es ist irre heiß, jede auch noch so kleine Bewegung verursacht einen Schweißausbruch. Richtig angenehm ist es nur, wenn man bis zum Hals im Wasser sitzt. Innerhalb von drei Tagen wird aus dem glasklaren dunkelgrünen Wasser eine trübe grüne Sülze. Sie Sonne lässt die Algen nur so sprießen. Jetzt will ich auch nicht mehr baden.

Außer einem Supermarkt und ein paar alten Fachwerkhäusern, hat Seurre nicht viel zu bieten. Die Kirche ist sehenswert und hat eine ungemein beeindruckende Orgel. Der kleine Yachthafen ist sehr nett und eignet sich hervorragend für einen kurzen Aufenthalt. Hier treffen wir seit langer Zeit mal wieder Deutsche zu einem kleinen Plausch.


St.-Jean-de-Losne ist eine der kleinsten Gemeinden Frankreichs, sie umfasst gerade mal 16 ha. Sie ist jedoch die Hauptstadt der Fluss- und Binnenschiffer dieser Region.
Sicher hat der Ort seine Blütezeit lange hinter sich, doch auch heute liegen hier noch Penichen und warten auf Aufträge. Der Schiffer, auch Sportschiffer, findet hier alles was sein Herz begehrt, von einer Werft, über Trockendock, ein riesiger Schutzhafen und ein Schiffsausrüster, der alles anbietet, was auf einer langen Reise durchaus mal ersetzt werden muss. Im 30 jährigen Krieg wurde die Stadt von einer 80.000 Mann starken Armee des Heiligen Römischen Reiches belagert. 400 waffentragende Bürger und 150 Soldaten hielten die Stadt eine Woche, bis von Auxonne Hilfe kam und sich die Aggressoren zurückzogen. Seither trägt St.Jean den Beinamen Belle Défense.

Wir liegen am Kai, direkt am Ort und amüsieren uns über die Eskapaden der Charterer beim an- und ablegen.