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Die Saône


Der schiffbare Teil der Saône von Corre bis Lyon ist 363 km lang, mit 24 Schleusen und zwei Tunneln. Ihr Gefälle beträgt insgesamt nur 59 m. Der Rhein zwischen Bingen und Koblenz ist 72 km lang und hat auf diesem Stück 20 m Gefälle. Die Saône ist ein recht gemütlicher träger Fluss. Ab Corre ist sie nicht breiter als der Kanal, doch die Landschaft ändert sich ungeheuer. Nicht mehr die unberührte Natur, ein richtiges Flusstal, mit riesigen Weiden und Feldern. Wir sehen die ersten weißen Charollais-Rinder, mit ihren saftigen runden Hinterteilen. Manfred läuft das Wasser im Mund zusammen. Er denkt an sein Cote de Boeuf das im Kühlschrank Geschmack annimmt.

Auf so einem angenehmen Flüsschen, machen sich natürlich die Charterer breit. Von nichts eine Ahnung, zerren sie in den Automatik-Schleusen willenlos an jedem Hebel und wundern sich dann, wenn nichts mehr geht. Ist die Schleuse erst blockiert, muss ein Schleusenmeister her und alles wieder in Gang setzen. Doch so schnell schießen die Preußen in Frankreich nicht. Zwei Stunden kanns schon mal dauern, bis einer kommt. Und wehe es ist Mittagszeit, da geht dann gar nichts mehr.
Jedoch, so ein strahlender Maientag ist ein kategorischer Imperativ der Freude. Den lassen wir uns auch von ein paar unfähigen Charterern nicht vermiesen. Nur impertinent gucken, das darf man ja wohl.

Die Saône wird jetzt breiter und verzweigt sich. Wir nehmen sofort die Gelegenheit wahr, in den Seitenarmen zu ankern. Es gibt nichts Schöneres, selbst wenn abends mal ein Stündchen der Jockel rennen muss, zum Batterien laden.



Am 28. Mai. treffen wir kurz vor Tournus auf Ernst und Bärbel. Sie liegen schon seit Wochen in Canal de Centre fest, weil der Motor des Stromaggregates defekt ist. Wir haben zwar noch von zu Hause Teile geschickt, doch durch den Streik der Piloten ging auch bei der französischen Post nichts. Eine Woche warten sie bereits auf uns. Ernst hat versprochen auf unsere Beluga aufzupassen, wenn wir nach Hause müssen. Die beiden halten sich schon seit Jahren in Frankreich auf und kennen sich aus.

Ernst möchte während unserer Abwesenheit im Canal lateral a la Garonne liegen. Dazu müssen wir den Canal du Midi durchqueren. Manfred zuckt die Schultern, ihm ist es egal wohin wir fahren. Ich würde viel lieber hier in der Saône bleiben, wie es eigentlich geplant war. Der Heimweg wäre auch viel kürzer. Und die Fahrt im Herbst ins Mittelmeer wäre sicher schöner. Nun, Fußlahmen wird auch ein Veto aberkannt. Also rennen wir wie die Blöden hinter Ernst her gen Süden. "Was willst du denn, du kannst doch sowieso nicht laufen!" "Aber schwimmen könnt ich, wenn wir hier bleiben." Überstimmt, basta!

In Tournus spricht Manfred noch ein Machtwort. Ein neuer Drucker wird gekauft. Dieses Gebettele, dass der andere mal druckt, hat er jetzt satt. Es war die einzig richtige Entscheidung.
In Lyon halten wir uns nicht auf. Mein Fuß erlaubt einfach noch keine Besichtigungstouren. Aber wir kommen ja auf dem Rückweg wieder vorbei.