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Canal de Briare

Der Canal de Briare ist von seinem Beginn in Buges bei Montargis bis zum Anschluss an den Canal Latéral à la Loire in Belleau bei Briare 54 km lang und hat 32 Schleusen.
Der Briare-Kanal ist der erste Wasserscheidekanal Europas.
Heinrich IV. der König der Superlativen, ist der geistige Urheber des Kanals. Nach seinen Ideen wurde er 1604 geplant. Bis zu 6000 Mann arbeiteten ständig an der Strecke. Die Bauarbeiter erhielten kein Geld, sie erhielten ihren Lohn in Form von Wertmarken. Diese konnten nur in den Läden eingetauscht werden, die die Unternehmer an den jeweiligen Arbeitsstellen errichteten.

Jede Münze trug die Prägung :

Via Ligeris in Sequanam = Der Weg von der Loire zur Seine

Für den jeweiligen Verwendungszweck waren die Marken zusätzlich gekennzeichnet:

Für Fleisch mit= necessitas supplementu = notwendige Zulage

Für Getränke mit= recreatio laboris = Wiederbelebung der Arbeitskraft

Für Brot mit= laboris fulcimemtum = Grundpfeiler der Arbeit

Nach dem Attentat auf den König brachten politische Wirren den Kanalbau 1610 zum Erliegen.
35 Schleusen waren bereits fertiggestellt. Für diejenigen, die das Unternehmen finanzierten war das der absolute Ruin.
Erst 28 Jahre später erteilte Kardinal Richelieu die Genehmigung die Arbeiten am Kanal wieder aufzunehmen.
Als der Kanal 1642 in Dienst gestellt wurde, stellte sich heraus, dass er trotz sorgfältig geplanter Wasserreservoirs an Wassermangel litt.
Der Tiefgang der Lastkähne war auf 2-3 pieds, das sind ca. 60 - 90 cm, begrenzt. Allerdings war das nicht schlechter als der Tiefgang, den der Wasserstand der Loire erlaubte.

Insgesamt hatte der Briare-Kanal 41 Schleusen, darunter zwei-, drei- und vierstufige Schleusentreppen, sogar eine siebenstufige Treppe war in Betrieb. Zusammen mit dem Canal de Orléans kam der Canal de Briare 1863 in Staatsbesitz und wurde auf Standard-Penischen-Maß umgebaut. In Briare wurde eine dampfbetriebene, später elektrische Pumpstation gebaut, die in Trockenzeiten bis zu 60.000 m³ Wasser aus der Loire bis zu den Reservoirs der Scheitelhaltung pumpte und 1904 kam das Bourdon-Reservoir hinzu. Bis heute verfügt der Kanal auch im Sommer über genug Wasser.

Montargis ist der Hauptort der Region Gâtinais.
Er ist durchzogen von einer Vielzahl kleiner Kanäle. Das Wasser dieser malerischen kleinen Kanäle reicht bis zur Hintertür der Häuser, fließt an den früher sehr wichtigen Lavoirs, den Waschhäusern, vorbei und gab dem Ort den Namen "Venedig des Gâtinais".
Vielleicht etwas übertrieben, aber auf jeden Fall liebenswert.
Unbedingt sehenswert ist das "Quartier de la Pêcherie", das ehemalige Gerberviertel.
Zur Zeit Ludwig XIII. erfand der Küchenchef des Herzogs von Plessis-Praslin ein Rezept für ein Konfekt aus gerösteten Mandeln und einem Überzug aus Zuckerguss.
Man nannte es praslines oder pralines.
Es wurde hier in einem Laden neben der Kirche de la Madeleine erstmals an das gewöhnliche Volk verkauft.
Auch heute noch sind gebrannte Mandeln aus Montargis besonders lecker.

Außer einem kurzen Stop zu einem Wochenendeinkauf ist uns der Aufenthalt in der Stadt nicht gegönnt.
Der Port de Plaisance ist voller Schiffe. Wir ärgern uns, dass auch große Hotelpenischen darunter sind. Sie dürften die Anleger, die speziell für Sportboote errichtet wurden, nicht belagern. Doch verjagen tut sie auch keiner.
Da wir das nette Städtchen von einem früheren Besuch her kennen, schlagen wir uns für die kürzeste Nacht dieses Jahres einfach in die Büsche. Das sind sowieso unsere liebsten Liegeplätze.