www. Beluga-on-Tour.de

 

 

Navigation

Kapitel 5

•   Frankreich
•   Von Nordfrankreich
     nach Paris
•   Pause in Cambrai
•  Canal de St. Quentin
•   Canal de l'Oise á l'Aisne
•   Soissons
•   Compiègne
•   Die Oise
•   Die Seine
•   Conflans-St-Honorine
•   Paris
•   Essen gut -- alles gut
•   Liberté, Fraternité, Egalité
•   Märkte in Paris
•   Von Paris zur Saône
•   Canal du Loing
•   Vom Fische fangen
•   Menschen unterwegs
•   Canal de Briare
•   Charles Louis de Saulces
     de Freycinet
•   Châtillon-Coligny
•   Rogny
•   Meenzer derfe des
•   Canal Lateral à la Loire
•   Briare
•   Sancerre
•   Ziegenknittel
•   Tarte Tatin
•   Canal de Berry
•   Nevers
•   Nationalfeiertag
•   Fußabstreifertag
•  Decize
•   Essen und Trinken hält Leib...
•   Paray-le-Monial
•   St.Leger-sur-Dheune
•   Stau
•   Flussfahrt Richtung Heimat
•   Ein gallischer Gockel
•   Ein bisschen Geschichte
•   Verdun-sur-le-Doubs
•   Seurre
•   St.-Jean-de-Losne
•   Good life
•  Canal du Rhone au Rhin
     et le Doubs
•   Dôle
•   Der Doubs
•   Die Franche-Comté
•   Besancon
•   Das erste Dampfboot
•   Montbéliard
•   Der Frosch
•   Mülhausen
•   Grand Canal d'Alsace
     und Rhein
•   Straßburg,
    o du schöne Stadt
•   Canal du Rhône au Rhin,
     branche nord
•   Abschied von Frankreich
•   Der deutsche Rhein
•   Worms
•   Meenzer derfe des
    schon widder

Worms


Im Lande der Burgunder zu Worms am Rhein herrschte König Gunther mit seinen Brüdern Gernot und Giselher, sie hatten eine Schwester namens Kriemhild, die mit ihrer Mutter am Hofe lebte.

In Xanten am Niederrhein lebte Sigfrid, der Sohn des Königs Sigmund. Ein junger Held.
Mit Kühnheit und Kraft besiegte er den giftigen Drachen, der den unermesslichen Schatz des Zwergenvolkes der Nibelungen bewachte. In diesem Kampf eroberte er auch eine Tarnkappe, die ihn unsichtbar machte und das herrliche Schwert Balmung. Und ein Bad im Blute des Drachen machten ihn sogar unverwundbar.
Als der junge Held von der schönen Kriemhild hörte, zog er an den Hof zu Worms um die Schöne zu freien.

Aber die junge Dame war zickig und zierte sich.
Fern über der grauen See, auf der Insel Island, wohnte die schöne Königin Brunhild. Viel begehrt war sie noch viel zickiger, sie stellte Bedingungen.
Wer sie besitzen wollte, musste sie dreifach besiegen:
im Speerwurf, im Steinschleudern und im Sprung. Wer auch nur in einem dieser Wettkämpfe unterlag, hatte sein Leben verwirkt.
Das dezimierte die Anzahl ihrer Freier ungeheuer.
König Gunther begehrte dieses blutrünstige Weib über alle Maßen und er versprach Sigfrid die Hand seiner Schwester Kriemhild, wenn er ihm helfe Brunhilde zu bezwingen.
Und jetzt kommt der treue Recke Hagens ins Spiel. Er, sein Bruder Dankwart und Sigfrid begleiteten den Freier. Sie wurden von Brunhild und ihren Mannen freundlich willkommen geheißen.
Bereits am nächsten Tag begannen die Kampfspiele. Gunter war nicht stark genug die schweren Waffen, die Brunhild ihm reichte zu führen, doch Sigfrid unsichtbar durch die Tarnkappe übernahm den Wettkampf, während Gunther zum Schein nur Gebärden ausführte.
Und da behaupten die Männer sie wären völlig frei von Hinterlist.
Nun, ja, die Dame war besiegt und Gunther konnte sie als seine Gemahlin heim führen. Doch Brunhild gab noch nicht auf. Zornig über die Verbindung von Sigfrid und Kriemhild verweigerte sie sich in der Hochzeitsnacht ihrem Gatten, fesselte ihn sogar an Händen und Füßen und hängte den Wehrlosen an einen starken Nagel hoch an die Wand.
Eine nette Person!
In der nächsten Nacht half wieder der getarnte Sigfrid seinem Freund Gunther die Widerstrebende zu besiegen. Er nahm Brunhilds Gürtel und Ring mit als er sie verließ.
Zehn Jahre vergingen und das Schicksal nahm seinen Lauf. Die beiden hochnäsigen Königinnen versuchten sich gegenseitig zu übertrumpfen und zu demütigen. Kriemhild zeigte Brunhild sogar Gürtel und Ring, den Sigfrid ihr in der Hochzeitsnacht abgenommen hatte. Brunhild war tief gedemütigt und ihr treuer Hagen versprach diese Schmach an Sigfrid zu rechen.
Als einige Zeit später Sigfrid mit den Burgundern in den Krieg zog, bat Kriemhild den treuen Hagen besonders auf ihren Gatten zu achten.
"An einer Stelle ist er verwundbar", sagte sie in arglosem Vertrauen und verriet Hagen was sonst niemand wusste.
Als Sigfrid im Blut des erschlagenen Drachen badete, fiel ein Lindenblatt zwischen seine Schultern, so dass er an dieser Stelle verwundbar blieb.
Da bat Hagen die verwundbare Stelle durch ein Kreuz auf seinem Gewand zu bezeichnen, damit er ihren Gatten recht beschützen könne. So konnte Hagen den arglosen Sigfrid töten und seine Königin rächen.





Kriemhild blieb in Worms um täglich das Grab ihres geliebten Sigfrid besuchen zu können.
Sie holte auch den Nibelungenschatz nach Worms und verteilte freigiebig Geschenke unter das Volk.
Hagen aber beobachtete dies argwöhnisch. Er befürchtete, dass Kriemhild zu viel Rückhalt im Volk erhielt. Da nahm er den Schatz der Nibelungen und versenkte ihn im Rhein bei Worms.

An diesem wunderbaren Ort,
Da ruht der Nibelungen Hort;
Um ihn geschah wohl mancher Mord;
Hier liegen Schild, Helm und Ringe,
Manch goldenes Heft, manch gute Klinge,
Kleinode und viel andre Dinge,
Der Frauen Zier, der Helden Wehr
Ruht da, viel tausend Zentner schwer,
Und streut das bunte Licht umher.

Clemens von Brentano hat Recht, da liegt er immer noch.
Kein noch so eifriger Schatzsucher hat ihn bisher entdecken können.
Doch wenn die Sonne ins Wasser scheint, kannst du Gold und Edelsteine in der Tiefe aufleuchten sehen, dass du geblendet die Augen schließen musst.

Die Burgunder mussten Hagens Frevel alle mit dem Leben bezahlen. Sie wurden auf Betreiben Kriemhilds an Etzels Hof getötet. Doch das ist eine eigene Story, wer sie nicht kennt, ruft mich an.