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Grand Canal d'Alsace und Rhein




Und dann treffen wir ihn wieder, unseren Rhein, unseren unvergleichlichen wunderbaren Rhein.



Der Vorderrhein entspringt in der Nähe des St. Gotthard, trifft sich mit dem Mittelrhein, vereinigt sich als rauschender Gletscherbach mit seinem noch ungestümerem Bruder, dem Hinterrhein, der gerade im Rheinwald Hölle und Paradies entkommen ist.

Gemeinsam stürzen sie sich in die finstere Klamm der Via Mala. Graben als unberechenbarer kleiner Alpenfluss eine Trennlinie zwischen Österreich und der Schweiz, um in der Nähe von Bregenz in den Bodensee einzutauchen.
Er sucht sich sein Bett durch das Schwäbische Meer, setzt seinen Weg durch den schmalen Wasserstreifen zwischen Ober- und Untersee fort um bei Stein am Rhein erneut ein schmales gewundenes Bett zu graben.
Ungeheure Kräfte muss er sammeln und aktivieren für seine große Dramatik, den Rheinfall von Schaffhausen.

Dichtbewaldete Felsen werfen sich trotzig dem Fluss entgegen, können seinen tosenden Lauf dennoch nicht aufhalten. Wasser und Felsen führen einen grandiosen Kampf.

Ein Schauspiel das den Menschen schnell die Allmacht und Kraft der Natur erkennen lässt und unsere eigene Winzigkeit. Ein großer Krieger, der den Kampf gewonnen hat, sich mit unendlicher Geduld und Gleichmut in einem behäbigen Bett nach Basel wendet.

Unser Rhein, unser unvergleichlicher wunderbarer Rhein. Was nur haben sie dir angetan?
Sie haben dich zerstückelt, haben die ungezähmte Zigeunerin vergewaltigt und getötet. Sie haben den Grand Canal d'Alsace gebaut. Und jeder, der an diesem Verbrechen beteiligt war, sollte bis ans Ende aller Tage im Fegefeuer schmoren.

Doch es ist heute nicht mehr zu ändern. Der Oberrhein ist kanalisiert, sein Bett in öde Betonwände eingezwängt, seine Landschaft vernichtet. Eine Wasserautobahn, die man schnell hinter sich lassen muss. Bonjour Tristesse.

Zwischen Vogesen und Schwarzwald tritt der Rhein in die Oberrheinische Tiefebene. In der Ferne ist der Schwarzwald zu sehen, davor der kegelförmige Kaiserstuhl, bekannt durch den süffigen Weißherbst. An dessen Ausläufer das kleine Städtchen Breisach mit seinem wuchtigen Stephansmünster. Darunter eine uralte Krypta. Wenigstens ein kleiner Lichtblick.

Früher Vogel fängt den Wurm. Die Gleichung geht auf, doch darf man nie die Rechnung ohne den Joker machen.
Nebel steigt vom Wasser auf, kriecht ähnlich einem geisterhaften Monster durch den Hafen. Verzweifelt sucht es einen Fluchtweg. Nebelstreifen ziehen wie eine Geisterarmee vorüber.
Doch die Sonne vermischt sich mit ihnen zu goldenen und silbernern Bändern.
Eine etwas verspätete Weiterfahrt, dafür aber ein strahlender Tag, der eine Flussfahrt selbst auf einem langweiligen Großschifffahrtsweg zu einem Genuss macht.
Die Bilderbuchidylle eines Altweibersommers.

Zwischen Basel und unserem Liegeplatz im Rheingau hat der Rhein ein Gefälle von 167 m. Diesen Höhenunterschied kann man nur mit Schleusen bewältigen. Alleine die 10 Großschleusen ab Niffer bringen uns ca. 122 m nach unten. Abwärtsschleusen ist eine angenehme Sache, mit Schwimmpollern sowieso, wie Fahrstuhlfahren.