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Paris


Manfred meint etwas über Paris zu schreiben wäre wie Eulen nach Athen zu tragen. Gibt es etwas das über diese Stadt nicht schon Hunderte Male geschrieben wurde?

Zitat: Paris ist eine Stadt, die die erfolgreiche Vermählung von Vernunft und Romantik mit einer Begeisterung zelebriert, die sie für immer jung erhält. Zitat Ende.

Da sitzt ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.

Paris ist eine Stadt, die alles im Überfluss hat. Sie ist stolz und eigenwillig, voller Launen, Kontraste und Widersprüche.
Eine Ansammlung von armseligen Fischerkaten auf der Île de la Cité, das war der Ursprung und die Insel ist heute noch der Mittelpunkt von Paris. Hier steht die Kathedrale Notre-Dame. Hier wurden Kaiser gekrönt und Staatsoberhäupter beerdigt. Im Vorplatz von Notre-Dame ist eine Bronzeplatte mit einem Stern aus Messing eingelassen.
Hier ist das symbolische Zentrum Frankreichs und der Mittelpunkt von Paris. Auf diesen Punkt laufen sternförmig sämtliche Nationalstraßen Frankreichs zu. Keltische Fischer vom Stamm der Parisii ließen sich hier nieder, nannten ihre Stadt Lutetia. Bald kamen die Römer und aus Lutetia Parisiorum wurde Paris.

Wechselhaft war die Geschichte von Alt-Paris.

Bis ins 9.Jh. wurde Paris regelmäßig von den Wikingern überfallen.

1215 Eröffnung der Universität " Sorbonne" Unter der Dachherrschaft des Königs.
20.000 Studenten. Vorbild sämtlicher Universitäten des Mittelalters.

Im 14.Jh. Leben und Wirken des Alchemisten Ramón Lull, bekannt als Raimundes Lullus. Er erfindet eine Denkmaschine aus konzentrischen Kreisen, die zur Erzeugung von Begriffskombinationen gegeneinander bewegt werden. Die Erfindung soll Leibniz zu seiner Rechenmaschine inspiriert haben.

Um 1330 - 1418 Leben und Wirken des Alchemisten Nicolas Flamel, der zunächst als Kopist in Paris arbeitet. 1382 soll ihm und seiner Frau Claude Pernelle die alchemistische Herstellung von Gold gelungen sein. Jedenfalls verfügt er in der Folgezeit über beträchtlichen Reichtum, stiftet vierzehn Hospitäler und drei Kapellen und lässt sieben Kirchen renovieren.

1420 Paris fällt in die Hände der Engländer 1436 wieder zurück nach Frankreich

1466 Pest in Paris

1534 der Reformator Johann Calvin muss aus Paris fliehen

1572 die Bartholomäusnacht, in der die protestantischen Einwohner Paris' ermordet wurden

Im 17.JH. Kardinal Richelieu, Kardinal Mazarin und der Sonnkönig Ludwig XIV, aber auch Vauban und Le Notre, der große Gartenbaumeister.

. 1785 beschloss Paris die Überreste seiner Bevölkerung auszugraben und in den aufgegebenen leeren Kaltsteinbrüchen unter der Stadt beizusetzen. Paris beerdigte seine Toten Jahrhunderte lang in Massengräbern. Der pestilenzartige Gestank aus diesen Massengräbern war derart infernalisch, dass die Menschen in den umliegenden Häusern ohnmächtig wurden.
Die "Catacombes" beherbergen die Gebeine und Schädel von fast 7 Millionen Verstorbenen.

18. Jahrhundert die Französische Revolution

1799 Umsturz durch Napoleon

Und dieser Napoleon Bonaparte ist heute noch einer der beliebtesten Franzosen. Wenn man einen Einheimischen nach Paris fragt, ist die Antwort: "Napoleon hat hier gelebt."

Napoleon beendete die Schreckensherrschaft der Revolution.
Er entdeckte die Tugenden der alten Römer und Griechen für sich: Einfachheit, Reinheit, Bereitschaft zur Hingabe, Patriotismus und Treue. Er führte das Bürgerliche Gesetzbuch ein, das heute noch Gültigkeit hat.
Keiner kann behaupten der kleine Korse wäre nicht eitel gewesen. In der Umgestaltung von Paris wollte er sich ein Denkmal setzen. Die Menschen sollten sich an eine Napoleonische Kultur erinnern. Er baute das Abwasser-System aus und verbesserte die Wasserversorgung der Bevölkerung. Napoleon verdankt die Stadt Bauwerke und Brücken, die ohne ihn vielleicht nie errichtet worden wären. Die Fertigstellung des Triumphbogens hat Napoleon nicht mehr erlebt. Nur seine sterblichen Überreste wurden hier vorbeigetragen zur Beisetzung im Invalidendom.



Das heutige Gesicht von Paris allerdings wurde entscheidend von dem Elsässer Georges Hausmann im 19. Jh. geprägt.
Im Auftrag von Louis-Napoleon (dem 3.) wandelte er Paris vollständig um. Aus einer Stadt mit engen, von Laternen nur schwach erleuchteten Straßen und Gassen, übervollen Häusern und wenigen Wasserleitungen machte er eine Stadt mit breiten Boulevards und prächtigen Herrenhäusern, die von 32.000 Gaslampen erhellt wurden. Die Stadt des Lichts wurde geboren. Leider hat er aber auch das alte Paris auf der île de la Cité, das Herz von Paris, zerstört. Die mittelalterliche Insel des "Glöckner von Notre-Dame" existiert nicht mehr.

Das war ein Sprung durch die Geschichte der Stadt mit 7 Meilen Stiefeln, um zu verhindern, dass aus unsrem Reisebericht ein Geschichtsbuch wird. Gibt es doch auch noch viele Geschichten aus neuerer Zeit zu berichten.

Die Markthallen "Les Halles", 800 Jahre waren sie der Bauch von Paris. Im 12.Jh. neben dem größten Pariser Friedhof gegründet, wuchsen sie schnell zu beachtlicher Größe. Eine Mauer umgab den Markt. So war es der Obrigkeit möglich Zölle und Abgaben zu erheben, aber auch ein gewisses Maß an Recht und Ordnung zu gewährleisten. Unehrliche Händler und Diebe erwartete der Pranger, noch üblere Missetäter der Galgen. Im 19.Jh. wurden die legendären Pavillons aus Stahl und Glas gebaut, die heute noch das Symbol der Markthalle schlechthin sind. Mit zunehmender wirtschaftlicher Wichtigkeit verstopfen Nacht für Nacht Tausende von Lastwagen aus allen Regionen Frankreichs die umliegenden Straßen und die Stadt. Die Situation wurde so unhaltbar, dass man beschloss die Hallen abzureisen und den Markt nach Rungis in die Nähe des Flughafens Orly auszulagern. Eine Institution ist unwiederbringlich verloren.