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Montbéliard


Wie die Bergziegen klettern wir von Schleuse zu Schleuse, bis endlich das komfortable Hafenbecken von Montbéliard in Sicht kommt.
Mömpelgard war bis Ende des 18.Jh. ein Fürstentum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Auf einem schmalen Felsvorsprung über der Stadtmitte erhebt sich das Schloss der Erbin der Grafschaft und späteren Henriette von Württemberg. Henriette war eine kämpferische Frau, die besser mit dem Schwert als mit der Nähnadel umzugehen verstand, was beides im 15. Jh. für eine Frau ihres Standes unüblich war. Das Schloss wäre 1764 beinahe in den Besitz des Philosophen Voltaire übergegangen. Er hatte alle Güter des allzu verschwenderischen Herzogs Karl Eugen von Württemberg beschlagnahmen lassen, denn er war dessen Hauptgeldgeber.

Voltaire lieh dem Herzog 300.000 französische Livres zu einem horrenden Zinssatz. Doch der Rat von Stuttgart war schließlich bereit die Schulden seines Souveräns zu tilgen. Deshalb wurde Voltaire nicht Schlossherr von Montbéliard.

Die Württemberger führten frühzeitig die Lehren Martin Luthers ein so wurde das Mömpelgarder Land eine protestantische Enklave in einer vorwiegend katholischen Provinz. Erst die Revolutionsheere brachten es 1793 an Frankreich.

Montbéliard ist eine Stadt die von sich selbst behauptet, dass sie von den Württembergern ein reiches und mannigfaltiges Erbe übernommen hat. Sie ist vom Charme und der Schönheit der protestantischen deutschen Städte geprägt und sein Rhythmus wird durch alemannische Traditionen geprägt.
Und das ist wahrlich eine erstaunliche Aussage bei dem erbarmungslosen Chauvinismus der Franzosen.

Elf Schleusen müssen wir noch aufwärts klettern bis zur Scheitelhaltung. Von nun an geht's bergab. Dieses wunderschöne Gebiet, das wir jetzt durchfahren, ist nicht mehr das Frankreich das wir kennen. Alles ist sauber, akkurat und aufgeräumt, selbst die Kanalufer sind gestutzt. Die grellbunt bemalten Häuschen sehen aus als hätte ein Riese eine Handvoll bunter Smarties über die Landschaft verteilt.