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Kapitel 5

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Der deutsche Rhein


Wir haben die französische Grenze gerade mal 8 km hinter uns, schon beginnen die deutschen Verbotsschilder.

Das liest sich im Rheinführer so:

Km 360 befahren nur mit Erlaubnis; km 360,5 für Motorboote gesperrt, Einfahrt verboten; km 362,6 Einfahrt und Stillliegen verboten; km 367,5 Einfahrt verboten; km 371,2 für Motorboote gesperrt; km 375,3 für Motorboote gesperrt; km 376,7 gesperrt für Motorboote; km 380,3 für Motorboote gesperrt; Km 380,8 für Motorboote verboten; km 383,2 für Moorboote gesperrt; km 386,6 Einfahrt verboten; km 389,2 nur Fahrt zur Steganlage erlaubt; km 389,2 für Motorboote gesperrt.

Ich höre jetzt auf, es geht immer so weiter. Es gibt kaum 2 km ohne Verbotsschild.
"Glaubst du wir dürfen hier einen Pups lassen, Spatzel, oder sperren sie uns dann wegen Luftverschmutzung ein?"
Wenn man sich nicht darüber lustig macht, müsste man weinen.

In 6 Monaten Frankreich sind uns nicht so viele Verbotsschilder begegnet wie in einer Stunde Deutschland. Sind wir wirklich ein Volk das die Knute braucht? Oder ist unser Staat Selbstzweck und die Menschen stören nur seinen reibungslosen Ablauf? Müssen deshalb reglementiert werden?

Wir Deutschen rufen: Staat kommt her und regle es.
Die Franzosen rufen: Staat lass uns in Ruhe, wir regeln es.
Wir belächeln das Volk der Franzosen wegen seiner ungenauen Präzision, doch es wacht eifrig darüber, dass die Schwinge seiner Freiheit nicht ein Federchen verliert.
Und wir könnten uns beglückwünschen, wenn wir wenigsten ein kleines Federchen davon hätten.

Karl-Wilhelm, der Markgraf des Muschterländle Baden war ein lebensfroher Herr. Als ihm seine Durlacher Residenz nicht mehr gefiel, beauftragte er kurzerhand Balthasar Neumann ihm ein neues Schloss zu bauen. Er umgab es mit herrlichen Gärten in denen Tausende von Tulpen blühten. Hier lebte er mit 160 bildschönen Gartenmädchen und nannte dieses Schloss Karlsruhe. Ob es allerdings wirklich Ruhe war, was er hier genossen hat, das wage ich zu bezweifeln.



Majestätisch wacht der gewaltige romanische Dom über die alte Kaiserstadt Speyer.

Fast 1.000 Jahre alt beherbergt sein majestätischer Raum die sterblichen Überreste von deutschen Kaisern und Königen.
Er sah Reichstage gehen und das Reichskammergericht kommen und konnte doch nicht verhindern, dass sich die Protestanten der deutschen Reformation in Speyer einnisteten.

Wir reiten durch den Oberrhein wie der Erlkönig. Nebelschwaden, wilde Strudel, hohe Wellen, irre viel Berufsschifffahrt.
Der Rhein zieht alle seine Register. Weiß er nicht wie hagebuchen wir sind? Und zum Ausgleich lacht wieder die Altweibersonne, macht uns den Abschied nur noch schwerer.
Wir genießen jede dieser letzten Stunden und wünschen bereits jetzt den Frühling herbei.



Das einzig Schöne an der Uferfront von Mannheim ist der Abzweig des Neckars und ein alter Wasserturm.
Der Rest ist Industrie und Hektik auf dem Fluss. Mannheim besitzt nach Duisburg den größten Binnenhafen am Rhein. Ludwigshafen am gegenüber liegenden Ufer ist fast noch schlimmer.

Es ist die Stadt der chemischen Industrie. Seit 1865 ist die BASF zum Weltbegriff geworden.
Auch hier riesige Umschlagplätze und geschäftiges Treiben. Von einer romantischen Rhein-Fahrt kann hier wahrlich keine Rede sein. Der Fluss quetscht sich durch das Industriegebiet, eingezwängt in senkrechte Mauern wie eine Frau in einem zu engen Korsett.