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Soissons




Soissons einstmals Hauptstadt der ersten drei merowingischen Könige und später des Regierungsbezirks Nord-île-de-France ist heute eine Stadt mit angenehmer und freiräumiger Atmosphäre. Große Plätze umgeben von Kirchen, Monumenten und Denkmälern zeugen von Geschichte, Zerstörung und Wiederaufbau.

Die Geschichte der Stadt geht zurück bis zur Zeit der belgischen Gallier.



Hier schlug Chlodewig 486 die römische Armee.
Der größte Schatz des Ortes war seine Kathedrale, mit kostbaren Schätzen, z.B. auch einer kostbaren Vase.
Bei der Plünderung der Kirche, ging vieles verloren.
Chlodewig versuchte die Schätze zurück zu holen, hatte aber nicht immer die Unterstützung seiner Gefolgsleute.
Einer von ihnen war so erzürnt, dass er eine gefundene Vase mit seinem Schwert zerschlug.
Chlodewig war sehr erbost und sann auf Rache.
Jahre später stieß er bei einer Truppeninspektion auf diesen Soldaten und mit den Worten
" Jetzt mache ich das gleiche mit dir, wie du mit der Vase"
schlug er ihn mit einem mächtigen Schwerthieb in zwei Teile.

In Frankreich war diese Geschichte Pflichtlektüre in der Schule.

Irgendwann kam ein Schulrat auf einer Inspektionsreise nach Soissons.
Er griff sich einen Schüler und fragte:
" Wer hat die Vase von Soissons zerbrochen?"
Der Junge war ängstlich: "Ich war's nicht, Monsieur."
Der Lehrer zu Tode erschrocken stammelte:" Er war es bestimmt nicht, er ist ein braver Junge."
Entsetzt über so viel Unwissen verfasste der Schulrat einen Bericht an den Minister. Wie bei den Beamten so üblich, ergab der Fall ruckzuck eine richtig dicke Akte. Kurze Zeit später waren Wahlen und ein neuer Minister kam ins Amt. Der entschied, dass die Angelegenheit sofort beendet werden müsse.
"Ist es wirklich so wichtig, wer die Vase zerschlagen hat?
Ich zahle eine neue Vase aus meiner eigenen Tasche und dann ist die Angelegenheit erledigt!"

Danke, Herr Kultusminister!

Ich habe es schon gesagt, die Aisne ist ein wunderschönes kleines Flüsschen.
Leider viel zu kurz und ohne geeignete Liegeplätze für ein großes Boot. Hinter einer Insel zu ankern, ohne die Möglichkeit eines Landganges, macht bei dem trüben Wetter auch keinen Spaß.
Kurz vor der Mündung der Aisne in die Oise liegt 1 Kilometer im Hinterland im Wald von Compiègne
"Clairière de l'Armistice",
der Ort der deutschen Kapitulation von 1918.
In diesem abgeschiedenen stillen Wald trafen sich die Repräsentanten beider Seiten um die Bedingungen der Kapitulation auszuhandeln.
Der Salonwagen in dem das Dokument unterzeichnet wurde, wurde später auf einer Lichtung hier ausgestellt. Als 1940 die Franzosen von den Deutschen geschlagen wurden, wurde in diesem Salonwagen die Kapitulation ausgehandelt. Hitlers Drang zu Theatralik war sprichwörtlich. Natürlich ließ er den Wagen im Triumph nach Berlin bringen. Dort wurde er während eines Luftangriffs der Alliierten zerstört.
Nach dem 2. Weltkrieg ist es den Franzosen gelungen einen baugleichen Salonwagen aufzutreiben. In der gleichen Ausstattung wie damals steht er heute als Museum auf der Lichtung. In Gesellschaft eines Bildnisses von Maréchal Foch und einem Symbol für die bezwungenen Deutschen, einem toten Reichsadler.