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Kapitel 5

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    schon widder

" Meenzer derfe des."


Auf der Scheitelhaltung treffen wir uns mit alten Freunden aus der Heimat, Doris und Fritz.
Obwohl beide nicht mehr ganz taufrisch, genießen sie ihren jährlichen Trip durch Frankreichs Kanäle aus vollem Herzen und das hält sie auch jung.
Es gibt unendlich viel zu erzählen. Erfahrungen und Erlebnisse müssen ausgetauscht werden.

Dass wir abends zur Wiedersehensfeier ein Barbecue veranstalten ist ja klar.
Dass Doris-Darling den Potato-Salat beisteuert, ist auch klar. Doris II bringt Nudelsalat und grünen Salat und Jay spendiert frisch gebackenes Pita-Brot.
Die Lippen glänzen noch vom Fett der Grillsteaks, da fällt Fritz bereits ein, dass wir morgen wieder essen müssen und dass weder die "Leimis" noch die "Aussis" so ein richtig zünftiges deutsches "Bauernessen" kennen.

Fritz: "Ich bring die Hausmacher."
Jan: " I have potatos."
Ich:" Dann bringe ich eingelegte Heringe."
Doris II:" Ich mach grünen Salat."
Etwas ratlos gucken wir uns an.
"Und was machen wir mit Jay?"
Jay und seine Familie sind Vegetarier. Standhaft essen sie ihre Soja-Würstchen, wenn wir grillen.
"Kein Problem, ich mach Tsatsiki."

Jay wir ausgeguckt morgen früh mit dem Motorbike in den nächsten Ort zu düsen, mit einer Einkaufsliste alles Fehlende zu besorgen.

So sitzen wir hier am Picnic-Table, der sich vor Köstlichkeiten fast biegt und genießen dicke Quellmänner (erklär das mal dem English-people), eingelegte Hering mit Eiern, Zwiebeln, Gurken und Äpfeln, "hausmacher Worscht in Bükse", einer Riesenpfanne "geröschte Zwiebel a la Fritz" "Tsatsiki Deutsch-Art mit Feuer", und einer würzigen Mammutschüssel knackfrischem Salat.

Goethe sagt es am schönsten:

Lasset heut am edlen Ort
Ernst und Lust sich mischen.
Geist an Herzen, Ton am Wort
Feierlichst erfrischen.
Froh genießet eurer Lage,
Denn man setzt nicht alle Tage
Sich zu solchen Tischen



Es kann fast nicht sein, dass eine Horde übergewichtiger Bootsfahrer einen derartigen Appetit entwickelt.
Doch alle Platten und Schüsseln sind geputzt, als sich bereits der große Durst einstellt.
In Ermangelung von Erdbeeren, gibt es keine "Bolle", sondern Sangria aus etlichen Flaschen Wein, verleckert nach allen Regeln der Kunst mit Orangen und Früchten.

Halb geleert füllt Jay gleich wieder mit zwei Flaschen Champagner auf.
Die Mischung führt dazu, dass John bereits nach kürzester Zeit seinen Schlachtruf schmettert: "Aussi, Aussi, hoi, hoi, hoi."
Als sich der vielstimmige Refrain legt und sie zu Wort kommt, sofort zur Ordnung gerufen von seiner Jan:
" You are trunken, be quiet!"

Das ruft unseren "Fitz" auf den Plan:
"Der John, der is so klohr, der kennt ach en Meenzer sei, un Meenzer derfe des."
Der Abend ist gerettet.
Jeder Protest wegen eines neu angestochenen Cubis wird abgeschmettert:
" Meenzer derfe des."

Die Nacht ist erfüllt mit Lachen, Singen, dem Sirren der Stecher und dem Gezirpe der Grillen. Vor uns der große stille Speichersee, hinter uns das ruhige Wasser des Kanals. Das Leben ist schön. Unser Leben ist schön.

Jeder bedauert, dass der andere in die andere Richtung weiterfährt, als wir uns trennen. Im Winter werden wir uns wiedersehen.

Jan stellt trocken fest, dass "Fitz" eine "big Cat" hat.
Und tatsächlich sehen wir heute morgen alle nicht so königlich aus. Als hinter uns Wasser gurgelt und sich ein Schiff ankündigt, werfen wir die Leinen los und machen uns an den Abstieg.

In dem gastfreundlichen kleinen Ort Ouzour verbringen wir das Wochenende, und nicht nur das. Sind bestens versorgt mit Strom und einem netten kleinen Sonntagsmarkt.

Jay bittet uns einige Tage hier auszuharren, da er einen Abstecher nach England machen muss und wir bei Louise bleiben sollen. Das ist bei dem plötzlich einbrechenden Mistwetter keine Strafe für uns. Bei herrlichem Wetter und lustiger Runde vernachlässigt man seine Pflichten gegenüber Boot und Hausarbeit. Das holen wir jetzt alles nach.