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Das Elsass



Das Elsass unterscheidet sich vom Rest von Frankreich ganz erstaunlich.
Seine Geschichte befähigt es das Beste aus französischen und deutschen Traditionen zu einer eigenständigen Urtümlichkeit zu verbinden. Elsässer gelten als Meister im Räuchern und Pökeln. Pasteten, Terrinen, Aufschnitt und Kochwurst alles hervorragend, nur Käse, da müssen sie halt doch auf die animalische Triebhaftigkeit ihrer urfranzösischen Landsleute zurückgreifen.

Zum Ausgleich schlagen sie den Rest der Grand Nation im Herstellen von Bier. 54 % des gesamten in Frankreich erzeugten Bieres stammt aus dem Elsass, aus dem Großraum Straßburg.

Der Ursprung des Bieres reicht bis ins früheste Altertum zurück. Erfunden wurde es vor 6.000 Jahren in der Gegend zwischen Mesopotamien und Palästina. Im alten Ägypten war Bier ein heiliges Getränk, man opferte es den Göttern und gab es den Verstorbenen als Grabbeigabe mit.

Die Gallier waren bereits begeisterte Biertrinker, sie verbesserten den Gärungsprozess und erfanden ihr berühmtes "Cervisia".
Doch als die Römer den Wein mitbrachten, verfiel Bier zum arme Leute Getränk.
Im Mittelalter waren die Klöster die einzigen Orte wo Bier gebraut wurde und die Mönche verbesserten das Getränk auch, indem sie es mit Hopfen würzten.
Das beste Bier wurde für den Genuss des Bischofs und Abtes reserviert. Das nahrhafteste löschte den Durst der Brüder, wenn sie nach einem harten Gebets- oder Arbeitstag ihren Durst löschen mussten und der Bodensatz der Fässer war für die Pilger bestimmt.
Sehr christlich!

Im Elsass war es auch dem normalen Bürger erlaubt sein Bier selbst zu brauen. Die ersten Brauhäuser und Brasserien entstanden. Die katholische Kirche hielt Bier grundsätzlich für heidnisch, weshalb das Brauen allmählich von Protestanten übernommen wurde.
Martin Luther war der Schwiegersohn eines Brauers.
Er erklärte, dass diejenigen, die Bier herstellten Gott und der Wirtschaft dienten, wenn sie ihren Beruf erfolgreich ausübten.
"Vinum est donatio Dei, cervesia traditio humana."
Wein ist ein Geschenk Gottes, Bier menschliche Überlieferung.
Gar nicht so übel, der Herr Luther.
Die Bierproduktion im Elsass vervielfachte sich schlagartig, als die Erkenntnisse Louis Pasteurs griffen.

So lässt es sich also im Elsass nicht nur gut tafeln, sondern auch gut trinken, denn außer Bier gibt es auch hervorragende und berühmte Weine. Und auch hier nimmt das Elsass eine Ausnahmestellung in Frankreich ein. Es wird sortenrein angebaut und die jeweilige Rebsorte auf dem Etikett genannt.

Doch das Profil dieser Schlemmerprovinz wäre genauso unvollkommen wie eine einäugige schöne Frau, gäbe es keinen Schnaps. Schnaps sagen auch die Elsässer, doch auf den Etiketten steht das viel elegantere, vornehmere, französische Eau-de-vie. Wasser des Lebens.

Im 13. Jh. begann der Tempelritter, Mediziner und Rektor der Universität von Montpellier Arnaldus von Villanova mit dem Brennen von Alkohol. Kennen gelernt hatte er diese arabische Art der Destillation auf einem seiner Kreuzzüge. Er wurde der erste Brennmeister im heutigen Frankreich.
Ich kenne die Riesling-Route, die Bergstraße, die Weinstraße, die Burgenstraße, aber die "Route de la Carpe frite", die Straße des gebratenen Karpfens und die "Route de la choucroute", die Sauerkrautstraße, die gibt es nur im Elsass.